12.11. – Gewerkschaftliche Erstberatung + offene Gesprächsrunde zu gewerkschaftlicher Organisierung und Widerstand gegen den historischen Faschismus (FAU)

Du hast Probleme auf der Arbeit? 
Dir wurde gekündigt, zu wenig oder gar kein Lohn ausgezahlt?
Dann schau bei unserer gewerkschaftlichen Beratung vorbei! 
Wir unterstützen dich. Kostenlos und ohne Verpflichtungen. Gemeinsam mit dir erarbeiten wir eine Strategie, wie du das bekommst, was dir zusteht. 
    
Jeden zweiten Dienstag im Monat bietet die FAU Lüneburg eine offene gewerkschaftliche Beratung im Sonja-Barthels-Haus in der Lauensteinstr. 1 von 16:30-18:30 an. 
   
Am 12.11. bieten wir als kleines Special dabei auch eine offene Gesprächsrunde zu gewerkschaftlicher Organisierung und Widerstand gegen den historischen Faschismus. Wenn ihr Interesse habt, mehr über Gewerkschaften, Arbeitskampf und dem Zusammenhang zu Antifaschismus zu erfahren, kommt gern vorbei. Es wird einen kleinen dazu Input geben, sowie auch zu der historischen Entwickling und heutigen Funktionsweise der FAU geben. Gern können wir uns anschließend über die Situation in unseren (Lohn-)arbeitsverhältnissen, Erwerbslosendasein oder Mietverhältnissen austauschen und bei Problemen gegenseitig unterstützen.

 

📆 Dienstag, 12. November 2024
🕕 16:30 – 18:30 Uhr
📍 Sonja-Bartels-Haus Lauensteinstr. 1 
Barrieren: 3 Stufen und schmale Eingangstür
Veranstalter:innen: Freie Arbeiter:innen Union Lüneburg

08.11. – AUFTAKTKNEIPE

Zum Auftakt für unsere Reihe möchten wir euch mit allen beteiligten Gruppen herzlich zu einem Kneipenabend einladen, an dem wir euch das Programm vorstellen und einen Raum für Begegnungen und Austausch schaffen wollen.
Der Raum wird barrierefrei zugänglich sein.

📆 Freitag, 8. November
🕕 20:00
📍 Avenir am Fluss (Rösterei)

28.11. – VORTRAG + GESPRÄCH: Fallstricke der Emanzipation. Autoritäres und Regressives in der Linken gestern und heute

Alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist. Besser lassen sich Anspruch und Programm menschlicher Emanzipation nicht auf den Punkt bringen. Wenn der Begriff Links Sinn hat, dann diesen. Oft sehen linke Theorie und Praxis jedoch ganz anders aus. Was längst überwunden sein sollte, lebt auch in vielen linken und linksradikalen Strukturen und Denkweisen fort: Die Herrschaft von Zwangsgemeinschaften und von Menschen über andere Menschen.

 

Das kann sich in Männlichkeitskult und sexistischem Verhalten äußern, in der Vorliebe fürs Agitieren statt fürs Argumentieren oder in der Vorstellung, antifaschistische Akteur*innen seien stets im Recht, was auch immer sie tun. Aber auch im Glauben, man sei zur „Führung der Arbeiterklasse“ berufen. Der Griff in die Mottenkiste staatssozialistischer Parteidiktaturen und Sympathie für autoritäre Führergestalten wie Lenin liegen da oft nahe. Der Glaube, „die Klasse und das Volk“ brauche eigentlich nur die richtigen Führer, korreliert zudem mit zwei ebenso absurden wie folgenreichen Fehleinschätzungen: Nationalsozialismus und Antisemitismus seien die Folge rechter Verführungskünste und bürgerlich-rechtsstaatliche Verhältnisse seien letztlich ebenfalls „faschistisch“.

 

Autoritäres lebt auch in einem „Antiimperialismus“, der den Westen grundsätzlich immer zum „eigentlich Schuldigen“ an internationalen Konflikten erklärt und dabei den Charakter autoritärer Regime ignoriert oder relativiert. Regressives kann sich auch in gut gemeinter antirassistischer Absicht verstecken. Unterordnung von Individuen unter Zwangsgemeinschaften gibt es auch in Form unreflektierter Verteidigung für sakrosankt erklärter „Kulturen“, denen Menschen zugeordnet werden. Und wo Antisemitismus als eine Art Rassismus missverstanden wird, ist man blind für eine wahnhafte „Welterklärung“, die in Krisenzeiten rasend schnell um sich greifen und zum mörderischen Flächenbrand werden kann.

 

Mit unverstandener Dynamik regressiver Krisenverarbeitung hat auch eine weitere Form des Autoritären zu tun: Die Projektion der faschistischen Gefahr auf ein vermeintlich Äußeres – häufig auf „den“ Islam. Einsichten in die Genese des Antisemitismus können so verschüttet und Distanz zu „rechtspopulistischen“ Positionen verloren werden. Was unterscheidet Kapitalismuskritik von antikapitalistischem Ressentiment? Welche Mindestanforderungen müssen emanzipatorische Bewegungen erfüllen?

 

Lothar Galow-Bergemann begann 1971 in der Krankenpflege zu arbeiten und war aktiver Gewerkschafter und Personalrat im Klinikum Mannheim und im Klinikum Stuttgart. Er hält die Überwindung des Kapitalismus für dringender denn je, kennt aber auch die Verirrungen linker Holzwege und glaubt, man sollte aus ihnen lernen. Er schreibt u.a. für Jungle World und Emma und Fritz.

 

Referent*in: Lothar Galow-Bergemann
Datum: Donnerstag, 28.11. 2024
Ort: wird noch bekannt gegeben
Veranstalter*innen: Salt City Antifa

17.11. – VORTRAG: Unerwünscht. Jüdische, diasporische Identität vor und nach dem 7. Oktober 2023

Der 07. Oktober 2023 stellte einen Umbruch in der jüdischen Welt dar – sowohl in Israel als auch in der globalen Diaspora. Nichts ist mehr so wie es ein Mal war… oder? Hat der Antisemitismus nur an und für sich zugenommen, statt seine Natur zu ändern? Wie prägt er das Leben jüdischer Menschen in der Diaspora? Gibt es einen Alltag ohne Antisemitismus? Welche Kämpfe werden nun ausgefochten? Kann und soll man ihnen entkommen?

 

In diesem Vortrag wollen wir uns der kontemporären Realität jüdischer Menschen hier in Deutschland stellen, sowohl als Ganzes, als auch mit spezifischen Blick auf die links-politischen Szenen. Es soll anschaulich gemacht werden, was es heißt jüdisch zu sein im Jahre 2024. Welche Herausforderungen und welche Chancen sich uns jetzt bieten und wie mit der neuen politischen und kulturellen Landschaft umgegangen werden kann.

 

Referent*in: Ma’ayan Bennett
Datum: Sonntag, 17.11.2024, 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)
Ort: Avenir am Fluss (Rösterei), Illmenaugarten 137c, 21337 Lüneburg
Veranstalter*innen: Gruppe it’s complicated

16.11. – WORKSHOP: Antisemitismus und Transfeindlichkeit. Das Begehren der hassenden Subjekte

Sowohl Demonstrationen gegen Pride-Veranstaltungen in Ostdeutschland als auch der Wahlkampf der Republikaner in den USA zeigen, dass Queer- und Transfeindlichkeit eines der größten rechten Mobilisierungsthemen ist. Aber auch in radikalfeministischen Kreisen findet sich Hass besonders gegen transfeminine Personen. Ob es die Angst vor dem Einfluss einer im Hintergrund agierenden “Queerlobby” oder die Sorge vor der Auslöschung einer biologistischen Idee von Weiblichkeit ist, Queer- und Transness dient in einem breiten politischen Spektrum als Hassobjekt. Diese Verschwörungserzählungen weisen eine antisemitische Struktur auf.

 

Im Workshop gehen wir der Frage, wie die Ähnlichkeit von Antisemitismus und Transfeindlichkeit zustande kommt und wie andere Formen der Queerfeindlichekit strukturiert sind, auf psychoanalytischer Ebene nach. Mit dem Ansatz von Elisabeth Young-Bruehl lassen sich diese Vorurteile auf die Begehrensstruktur und Abwehrmechanismen der Subjekte zurückführen. So wird nachvollziehbar, welche Funktion(en) Antisemitismus und Queer- und Transfeindlichkeit in der Psyche der hassenden Subjekte einnehmen. Aber auch Vorurteilsstrukturen gegen Queers, die Sexismus und Rassismus ähneln, lassen sich mit den Vorurteilstypen nach Young-Bruehl entschlüsseln. Im Workshop diskutieren wir anhand von Beispielen wie der Hass gegen Queers strukturiert ist und wie diese Vorurteile gerade jetzt durch die kapitalistische Produktionsweise hervorgebracht werden.

 

Der Workshop baut auf dem Papier “Antisemitismus und Transfeindlichkeit. Das Begehren der hassenden Subjekte” von Lara Wenzel, erschienen bei krisis.org, auf. Lara Wenzel studierte Theater- und Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig. Sie schreibt als freie Autorin u. A. für Theater der Zeit, das neue deutschland und Kreuzer – Das Leipziger Stadtmagazin. Gemeinsam mit Matheus Hagedorny steht sie mit dem Streiktheaterstück “Benjamin Blümchen und der Kampf der Klassen” auf der Bühne.

 

 
Datum: Samstag, 16. November 2024
🕕 18:00 Uhr (Einlass ab 17:00 Uhr)
Ort: Leuphana Universität Raum c9.102/ Universitätsallee 1, 21335 Lüneburg
Referent*in: Lara Wenzel 
Veranstalter*innen: Gruppe it’s complicated
Anmeldung unter: gestern-morgen@riseup.net (begrenzt auf 20 Teilnehmer*innen) Anmeldeschluss: 15.11.2024

SAVE THE DATE(S)

Vorläufige Veranstaltungsdaten. Es kommen noch welche dazu.

09. November

Gedenkspaziergang und Stolpersteine putzen

 

16. November

Lara Wenzel: Workshop Antisemitismus und Transfeindlichkeit. Das Begehren der hassenden Subjekte
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/termine/antisemitismus-und-transfeindlichkeit-das-begehren-der-hassenden-subjekte/

 

17. November

Ma’ayan Bennett: Unerwünscht – Jüdisch diasporische Identität vor und nach dem 7. Oktober
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/termine/unerwuenscht-juedische-diasporische-identitaet-vor-und-nach-dem-7-10-23/

 

28. November

Fallstricke der Emanzipation – Autoritäres und regressives in der Linken gestern und heute
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Ankündigungstext: https://emafrie.de/fallstricke-der-emanzipation-9/